Das Weisse Rössl liegt am malerischen Ufer des Wolfgangsees, umgeben von der intakten Natur des Salzkammerguts. Und damit das auch so bleibt, ist das nachhaltige Haushalten mit den lokalen Ressourcen für mich oberstes Gebot. Ich leite das Haus nun bereits in der 5. Generation und ich denke das Familienunternehmertum als solches ist mit das nachhaltigste, was es gibt. Umsicht mit der Natur ist wichtig, doch bei uns wird auch gesellschaftliche Verantwortung seit jeher großgeschrieben. Ich selbst habe drei Töchter und sehe die Verantwortung gegenüber der nächsten Generation als eine Pflicht.
Im Einklang mit der Natur
Wie kümmern wir uns aber nun konkret um die Umwelt? Wenn ich meinen Blick aus dem Fenster schweifen lasse, stechen mir sofort das Bad im See und der schwimmende Whirlpool ins Auge. Damit es unsere Gäste auch in der kalten Jahreszeit schön warm haben, werden beide Becken mit Hilfe von Wärmepumpen auf 30° bzw. 37°C beheizt. Auf diese Weise wird die benötigte Energie umweltschonend erzeugt. Selbstverständlich haben wir auch ein Müllvermeidungskonzept und achten etwa durch „smarte“ Duschköpfe darauf, Wasser zu sparen. Unser Notstromaggregat teilen wir uns mit dem Bäcker, er braucht den meisten Storm nachts und wir tagsüber. Seit 2014 können unsere Gäste und Mitarbeiter außerdem ihre Elektrofahrzeuge gratis und bequem in der Rössl Garage auftanken. Und das selbstverständlich so oft und so viel sie wollen.
Hand in Hand mit den Einheimischen
Jeder der bei uns speist, soll höchste Qualität genießen. Die in der Küche verwendeten Lebensmittel stammen vorwiegend aus regionaler, bäuerlicher Produktion. Einige wenige Ausnahmen gibt es: unsere Winzer sind u.a. auch aus dem Burgenland, denn der Wein gedeiht hier am Wolfgangsee nicht gut. Meiner Meinung nach ist das Leben einfach zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. Ich bin mir der Bedeutung des Weissen Rössl als Wirtschaftsfaktor im Ort durchaus bewusst. Schon meine Eltern legten großen Wert darauf, für Arbeiten im Haus möglichst einheimische Firmen zu beschäftigen – der Elektriker und der Dachdecker etwa, haben ihren Firmensitz in der Region. Dabei geht es auch um gegenseitige Wertschätzung. Wir freuen uns, wenn unsere Handwerker dann im Gegenzug etwa ihre Weihnachtsfeier bei uns im Restaurant abhalten. Aber auch über die geschäftlichen Beziehungen hinaus ist mir der Austausch mit den Einheimischen sehr wichtig. Gerne würde ich noch mehr „Wolfganger“ zum Essen bei uns begrüßen, doch leider ist die Hemmschwelle noch immer groß. „Das Rössl ist für die Gäste“, denken viele. Nun liegt es an mir, den Graben zu schließen.
Traditionen vermitteln
Bei uns in St. Wolfgang wird das Brauchtum gern gepflegt. In der Nacht vorm ersten Mai etwa, wird fröhlich Musik gespielt und der Maibaum bewacht, damit er nicht gestohlen wird, zu Ostern machen die „Ratschen Buben“ Radau und am 5. Dezember ziehen die Perchten mit ihren schallenden Glocken durch die Gassen. Was für unser einen ganz normal ist, mag auf manche Gäste verstörend wirken. Deshalb erzähle ich gerne schon im Vorhinein die Geschichten hinter unseren Bräuchen und baue dadurch eine Brücke. Plötzlich sind die Gäste begeistert, das authentische Dorfleben miterleben zu dürfen und die „Wolfganger“ haben auch was davon, wenn der eine oder andere Euro für sie dabei herausspringt. Für mich persönlich ist der Erhalt unserer Traditionen unglaublich wichtig. Alle paar Jahre sponsern wir etwa unseren Blasmusikkapellen ein neues Instrument. Wenn die „Musi“ aufspielt wird jedes Begräbnis erträglicher und jede Feier feierlicher.
Mein Tipp: Schauen Sie doch einmal bei uns in der Rösslerei (auch online) vorbei. Hausgemachte Köstlichkeiten, liebevoll gefertigt aus Produkten der Region, warten darauf, verköstigt zu werden.
Ich freue mich auf Ihren Besuch.
Genießen Sie bis dahin ein „gutes Stück Österreich!“
Ihre Rösslwirtin,
Gudrun Peter
Foto © Wolfgangsee Tourismus